Zum zweiten Mal lud die Kreishandwerkerschaft Wittekindsland zu einer zentralen Freisprechungsfeier ein – und auch diese stieß auf großes Interesse: Fast 900 Absolventen und Gäste füllten den Saal des Schützenhofes in Herford. Wie Kreishandwerksmeister Ulrich Birkemeyer in seiner Begrüßung betonte, konnten 272 Absolventen aus dem Wittekindsland (Kreis Herford und Kreis Minden-Lübbecke) losgesprochen werden. Mit der Übergabe der Gesellenbriefe wurden ihnen nicht zuletzt Ehrgeiz und Durchhaltevermögen bescheinigt.
Dass die neuen Gesellinnen und Gesellen ihren Ehrgeiz nicht verlieren, wünschte sich Ali Dogan, Landrat des Kreises Minden-Lübbecke. „Das Handwerk ist in unserer Gesellschaft ein Fundament, auf dem Vieles steht.“ Das Handwerk trägt seinen Worten zufolge wesentlich dazu bei, dass die Demokratie erhalten bleibt – nicht zuletzt durch viele Beispiele, wie Integration gelingen kann. Der Landrat rief die jungen Gesellinnen und Gesellen dazu auf, sich in ihren Berufen weiterzuentwickeln und sich auch ehrenamtlich in die Gesellschaft einzubringen.
Daran schloss sich Handwerkskammerpräsident Peter Eul an. Wie er betonte, haben die Absolventen in den vergangenen Jahren gelernt, ihr Leben immer mehr selbst in die Hand zu nehmen. Den Gesellenbrief hätten sie sich „mehr als verdient“. Denn: „Man muss ihn sich hart erarbeiten.“ Er empfahl den jungen Handwerkerinnen und Handwerkern, lernfähig und lernwillig zu bleiben, da sich viele Berufsbilder auch im Handwerk weiterentwickeln werden und sich dadurch auch neue berufliche Chancen auftun.
Stefan Becker, Schulleiter des Berufskollegs Lübbecke, rief den Absolventen ins Bewusstsein, dass sie „Fachkräfte der Zukunft mit vielen Chancen“ geworden sind. Schulische und berufliche Bildung sind aus seiner Sicht wichtig, um mündige Bürgerinnen und Bürger sein zu können. Sein Appell: „Vom Wahlrecht für Demokratie Gebrauch machen“. Abschließend hieß Martina Hannen, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft, die nunmehr „gebrieften“ Fachkräfte in der „Heimat des Handwerks!“ willkommen und betonte dabei, dass die Kreishandwerkerschaft ihnen gerne bei Fragen zu Weiterbildungen und für einen Weg in die Selbstständigkeit hilfreich zur Seite steht.