„Wir kämpfen nicht gegen Windmühlen!“ stellte Präsident Frank Mund vor den Delegierten der nordrhein-westfälischen Kfz-Innungen und zahlreichen Gästen. Das Kfz-Gewerbe in NRW stellt sich entschieden den Herausforderungen der Branche. Es mache keinen Sinn, warnte Mund, die Augen vor den Auswirkungen der Mobilitätswende zu verschließen und einseitig am Verbrenner festzuhalten. Aufgabe einer schlagkräftigen Branchenorganisation sei es die Betriebe fit zu machen für die Zukunft. Einen nicht geringen Anteil an dieser Zukunft werden vor allem E-Autos haben, – und das Handwerk kann auch E-Auto!
Die Qualifikation der Werkstattmitarbeiter sei bereits rechtzeitig auf die neuen Produkte ausgerichtet worden, betonte Mund auf der Mitgliederversammlung des Verbandes des Kfz-Gewerbes NRW in Hilden. Ein Um- und Neudenken müsse aber vor allem noch im Vertrieb stattfinden. „Unsere Verkäufer agieren beim Verkauf von E-Autos in einer völlig neuen Welt, mehr noch als auf das Produkt müssen sie sich auf einen ganz neuen Kundentypus einstellen.“ KFZ-NRW werde das Thema Treibhausquotenhandel zum Anfang des neuen Jahres zum Anlass nehmen, den Betrieben geeignete Arbeitshilfen für den E-Autohandel an die Hand zu geben.
Vizepräsident Detlef Peter Grün schloss mit der Präsentation der E-Car-Service-Kampagne des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes thematisch an die Ausführungen Munds an: Kfz-Betriebe sollen mit ihrer Qualifikation für den Service an E-Fahrzeugen sichtbar werden. Im Ringen um den Zugang zu sicherheitsrelevanten Reparatur- und Wartungsinformationen der Hersteller kann das Kfz-Gewerbe mit einer Autorisierungslösung für Kfz-Werkstätten einen Erfolg verbuchen. Grün stellte das neue System in seinen Grundzügen dar. Einzelne Aspekte müssten noch konkretisiert werden, räumte er ein.
Die Delegierten begrüßten die in Aussicht gestellten neuen Angebote für die Betriebe. Hauptgeschäftsführer Marcus Büttner kündigte in diesem Zusammenhang eine Überarbeitung der Kfz-Innungssatzungen in Abstimmung mit dem Westdeutschen Handwerkskammertag an, die es künftig den Innungen leichter machen soll, ihr Profil als Dienstleister für die Kfz-Betriebe vor Ort zu schärfen.