Auch fürs Handwerk werden die sozialen Netzwerke immer wichtiger – nicht zuletzt, um Auszubildende und Fachkräfte zu finden. Die heute weithin bekannten Onlinedienste Facebook, Instagram, Twitter, LinkedIn, Xing oder Youtube machten Social Media zu einem Massenphänomen und eröffnen neue Kommunikationswege abseits der Printmedien. Sie lassen das Thema Kundenansprache auch vielschichtiger werden. So auch in der Nachwuchswerbung. Wer die künftigen Schulabgängerinnen und -abgänger erreichen will, muss sie auch digital dort treffen, wo sie zu finden sind – eben in den sozialen Medien. Die Kreishandwerkerschaft Wittekindsland hat daher in die „#HeimatDesHandwerks“ investiert.
Mit ihrem Projekt „#HeimatDesHandwerks“ hat die Kreishandwerkerschaft Wittekindsland mit Unterstützung von Arndt Birger Puls von der Unternehmensberatung Jean Van Arndt Brand Consulting in Bad Salzuflen eine Online-Marketing-Strategie geschaffen, die in erster Linie darauf abzielt, die digitale Nachwuchswerbung zu forcieren. Das Projekt soll aber auch ein Impulsgeber für alle Handwerksbetriebe sein, selbst mit bewegten Bildern, Fotos und Kreativität in den sozialen Netzwerken aktiv zu werden.
Folgende Ausgangslage bestimmt den Weg in die sozialen Netzwerke: Eine Ausbildung bzw. Tätigkeit im Handwerk gilt derzeit immer noch nicht als besonders attraktiv und prestigeträchtig.„Es gilt immer noch, Vorurteile zu überwinden“, so der Unternehmensberater. Und da der Trend in Deutschland weiterhin immer mehr zum Abitur führt, wird es fürs Handwerk nicht einfacher, Schulabgänger für eine Ausbildung im Handwerk zu begeistern. Corona macht die Nachwuchssuche zudem nicht einfacher, da sich potenzielle Azubis bis auf unbestimmte Zeit nicht über Berufmessen und Informationstage erreichen lassen.
Daher hat die Agentur Jean van Arndt den Auftrag erhalten, zunächst eine Online-Marketing-Strategie zu entwickeln und eine stark onlineorientierte Kampagne zu erstellen, die die Kreishandwerkerschaft als Informationsnetzwerk für Ausbildung präsentiert. Es geht darum, neben Abiturienten auch Jugendliche ohne Schulabschluss oder mit Migrationshintergrund anzusprechen.
Ein weiteres Ziel ist, vermehrt Kooperationen mit allgemeinbildenden Schulen zu erreichen. Daher beinhaltet die Onlinekampagne die Darstellung von Karriere-, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Sie bietet ferner Instrumente der Selbsteinschätzung, Praxishilfen und multimediale Anwendungen. Ein wichtiger Bestandteil der Kampagne sind Fotos und Videoclips. Über eine intensive Bildsprache können Emotionen erzeugt werden. Es geht darum, damit zielgruppenübergreifend zu begeistern – und dies möglichst authentisch, um Vertrauen ins Handwerk und seine Menschen aufzubauen.
Die Onlinekampagne ist 2020 mit der Verbreitung von bildgestützten Botschaften auf Instagram, Facebook, TikTok und der KH-Website. Instagram dient dabei als größtes Streumittel der Kampagne. Facebook und TikTok dienen der unterstützenden Verbreitung. Auch YouTube gehört zu den wichtigeren Kommunikationskanälen. Es dient als populäre Medienplattform für Clips, Tags und Werbefilme. Denn auf YouTube können auch solche Personen angesprochen werden, die bereits selbst interessante Videos zum Thema Handwerken hochgeladen haben. Sie sollen dazu animiert werden, auf den Zug aufzuspringen.
Kürzlich ist die „#HeimatDesHandwerks“ um eine Stellenbörse erweitert worden. Künftige Schulabgängerinnen und -abgänger können dort nach Ausbildungsplätzen im Handwerk suchen und sich über ein Online-Formular sofort bewerben. Und die Innungsbetriebe der Kreishandwerkerschaft Wittekindsland können ihre Stellenangebote platzieren.