Corona hat vieles verändert – unter anderem auch die Arbeitswelt. Das Thema Ausbildung ist da keine Ausnahme. Dass es trotz Pandemie-Situation zum August 2021 noch genügend Chancen für den Berufseinstieg gibt, betonen Agentur für Arbeit, die Kreishandwerkerschaft Wittekindsland und die IG Metall Minden.
782 freie Ausbildungsstellen im Kreis Herford, 1.147 im Kreis Minden-Lübbecke – also fast 2.000 freie Ausbildungsstellen in beiden Kreisen. Das ist der Stand von Ende April. „Trotzdem liest man immer wieder von der schlechten Situation am Ausbildungsmarkt. Das stimmt aber so nicht, die Zahlen zeigen das, und auch das Gespräch mit den Unternehmen beweist uns, dass eine hohe Ausbildungsbereitschaft besteht – der Pandemie zum Trotz“, weiß Thomas Brinkmann, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Wittekindsland. „Ausbildung ist auch auf Arbeitnehmerseite ein wichtiges Thema, sichert es doch die berufliche Zukunft so vieler junger Menschen. Fachkräfte haben einfach die sichereren Arbeitsplätze, das ist Fakt. Gerade deshalb freut es uns, wenn Unternehmen in diesen Zeiten in Ausbildung investieren – und das müssen sie auch, nicht zuletzt für ihre eigene Zukunft“, so Lutz Schäffer, Geschäftsführer der IG Metall Minden.
Beide sind Mitglied des Verwaltungsausschusses der Agentur für Arbeit Herford und bewegen als Ausbildungsmarktexperten – auch weit über ihre eigentlichen Tätigkeiten hinaus – das Thema gemeinsam mit der Agentur für Arbeit Herford. Deshalb wissen sie, dass es für die Jugendlichen momentan trotz allen Angebots nicht so einfach ist. Frauke Schwietert, Leiterin der Herforder Arbeitsagentur, berichtet: „2020/2021 hat es weniger und überwiegend virtuelle Angebote zur Berufsorientierung und Beratung gegeben. Es ist für die Jugendlichen unter den gegebenen Umständen schwerer, sich mit der Frage des anstehenden Berufseinstiegs auseinanderzusetzen. Die jungen Menschen sehen, dass zum Beispiel viele Läden geschlossen haben und hören, dass Betriebe in Kurzarbeit sind. Sie fühlen eine Perspektivlosigkeit. Das ist nachvollziehbar, aber ich möchte Mut machen: wir haben in beiden Kreisen einen Aufwuchs an gemeldeten Ausbildungsstellen. Diese Chance sollten die Jugendlichen jetzt ergreifen.“
Auch die beiden Experten appellieren, den Berufseinstieg jetzt anzugehen, denn bis zum Ausbildungsbeginn im August kann man noch viel bewegen, wenn man sich selbst bewegt. „Die Angebote der Betriebe sind da – bitte meldet euch!“, betont Brinkmann. Lutz Schäffer fügt hinzu: „Es ist wichtig, dass die Betriebe sich auch um diese potenziellen Auszubildenden bemühen. Es ist in diesem Jahr sowieso schon schwieriger für die jungen Menschen, den richtigen Betrieb zu finden. Holen Sie die Jugendlichen ab, wo Sie können. Es gibt digitale Veranstaltungen, nehmen Sie daran teil!“
Digitale Veranstaltungen für Jugendliche – kostenlos und neutral – bietet auch die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Herford an. Diese findet man unter www.arbeitsagentur.de/herford unter der Kachel „Online-Meetings“. Hier kann man such auch direkt anmelden.
Weitere Informationen rund um das Thema Berufsorientierung und Ausbildungssuche findet man außerdem unter www.arbeitsagentur.de/ausbildungklarmachen zusammengefasst. Hier gibt es unter anderem auch einen psychologisch fundierten Test zur Unterstützung bei der Suche nach dem richtigen Beruf. Unter www.heimatdeshandwerks.de finden Jugendliche besonders einfach Ausbildungsstellen und Kontaktdaten von Handwerksbetrieben in den Kreisen Herford und Minden-Lübbecke.